2. Teil: Organisation des Elektrizitätsmarktes

Wenn die EU neue Aufgaben für Übertragungsnetzbetreiber festlegt, entscheidet die E-Control, wer diese in Österreich übernimmt.

Jeder Stromkunde muss einer **Bilanzgruppe** angehören. Diese virtuellen Gruppen dienen der Stromabrechnung - Ihre Daten werden an verschiedene Stellen gemeldet.

Der **Bilanzgruppenkoordinator** (APCS) verrechnet die Ausgleichsenergie, registriert Marktteilnehmer, verwaltet Fahrpläne und betreibt die Wechselplattform für Stromkunden.

Der Bilanzgruppenkoordinator muss **unabhängig** von Stromerzeugern und -händlern sein. Der Regelzonenführer (APG) benennt ihn, die E-Control prüft.

Wer als **Bilanzgruppenverantwortlicher** tätig sein will (z.B. Stromlieferanten), muss sich registrieren, Fachkenntnisse nachweisen und mindestens 50.000 € Sicherheit hinterlegen.

Wenn ein Bilanzgruppenverantwortlicher Voraussetzungen nicht mehr erfüllt (z.B. Insolvenz), wird er aus dem Register gestrichen und darf nicht mehr tätig sein.

Bilanzgruppenverantwortliche müssen Fahrpläne erstellen, Gebühren zahlen, neue Marktteilnehmer fair behandeln und Ausgleichsenergie-Kosten minimieren.

Netzbetreiber müssen eine gemeinsame **Datenplattform** für den Stromaustausch betreiben. Ihre Daten (Verbrauch, Stammdaten) werden sicher gespeichert und auf Anfrage an berechtigte Dritte weitergegeben.

Österreich ist Teil eines europäischen **Regelblocks** für Netzfrequenz-Stabilität. Die APG (Austrian Power Grid) ist der Regelzonenführer und koordiniert das österreichische Netz mit anderen Ländern.

Der **Regelzonenführer (APG)** hat viele Aufgaben: Netzfrequenz stabilisieren, Versorgungssicherheit gewährleisten, grenzüberschreitende Stromflüsse koordinieren, Engpässe managen.